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Diskutieren – Der Goldstandard für’s Scheitern

Dez. 5, 2024 | Uncategorized | 0 Kommentare

By Klaus Duell

Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

Aldous Huxley

Wenn Du Diskussionen aufmerksam zuhörst, stellst Du fest, dass 90% aller Diskussionen, wahrscheinlich sogar mehr an der Erkenntnis von Aldous Huxley scheitern.

Mich haben die meisten Diskussionen schon immer genervt, aber richtig bewusst wurde es mir an einem Sommertag im Jahr 1990. Ich war zu dieser Zeit verantwortlich für die Umsetzung einer Marketing-Initiative und einmal im Quartal trafen sich die Verkaufsleiter und Geschäftsführer der grössten deutschen Bekleidungshersteller (so etwas existierte 1990 noch in der BRD) – meistens 25-30 Menschen, die sich für erfolgreich und wichtig hielten – zu einem Meeting zur Festlegung der kurz- und mittelfristigen Ziele.

Die Meetings wurden von meinem Chef, einem noch nicht einmal mittelmässigen Manager geleitet, dem regelmässig einer abging, weil er sich so megawichtig fand und diese Meetings (dilettantisch) leiten durfte. Es war aber auch immer Klaus Steilmann im Raum, der rauchend und schweigend dem Gang der Dinge folgte.

Steilmann war 1990 61 jährig auf dem Zenit seines Unternehmertums. Sein Unternehmen war der grösste europäische Konfektionär (Bekleidungshersteller) und machte über eine Milliarde Umsatz. Steilmann war zu dieser Zeit einer der erfolgreichsten deutschen Unternehmer, der sein Unternehmen aus dem nichts aufgebaut hatte.

Die Meetings waren immer 2-3-stündige ziellose, wabernde Diskussionen, die im Kern nur der Selbstdarstellung der Anwesenden dienten, die das Who is Who der deutschen Modebranche darstellten. Ich stellte immer fest, dass die Kompetenz der Anwesenden sich ungefähr umgekehrt proportional zur Dauer ihrer Redebeiträge verhielt, frei nach dem Motto: “Wer viel redet, hat nichts zu sagen.”

Mein Chef genoss es sichtlich das strukturlose Gelaber zu “moderieren”. Es gab damals noch keine Talkshows und Trash-TV, aber diese Meetings haben das Niveau von beidem vorweg geahnt. Steilmann ertrug die sinnlosen und teilweise endlosen Selbstdarstellungen mit stoischer Ruhe. Es gab damals weder Handys noch Laptops, die ihn ablenken konnten, er blätterte lediglich in Akten und rauchte nonstop Zigarren. Und schwieg.

15 Minuten vor dem Ende räusperte er sich jedesmal und erhob das Wort. Selbst die hitzigste Diskussion brach sofort zusammen. Er sagte dann sinngemäss:

Meine Damen und Herren,

sie haben sich jetzt 2 3/4 Stunden ausgetauscht und ich stelle fest, dass Sie zu keinem Ergebnis kommen.

Das Problem stellt sich wie folgt dar: Erstens …, zweitens …, drittens …

Die Lösung besteht in: Erstens …, zweitens …, drittens …

Können wir dies als gemeinsamen Nenner festhalten?

Das Ganze dauerte selten länger als zwei Minuten. Dröhnendes Schweigen füllte den Raum bis allgemeines Nicken begleitet von einstimmig gemurmeltem “Ja” folgte.

An mich gewandt fuhr er fort:

Herr Duell, erläutern Sie bitte die Umsetzung und die erforderlichen nächsten Schritte.

Bei meiner ersten Anwesenheit fing nun mein Chef an zu reden, allerdings keine 5 Sekunden. Steilmann sagte sehr ruhig:

Herr XXX, ich sagte Herr Duell. Herr Duell, fahren sie bitte fort.

Mit schweissnassen Händen, das Herz bis zum Hals schlagend beim ersten Mal trug ich meinen Plan und die erforderlichen Massnahmen vor, die ich ihm vor der Sitzung erläutert hatte. Als ich geendet hatte, ergriff er ein letztes Mal das Wort:

Sehr gut, kurz und knapp, so dass es jeder behalten kann. Und jetzt setzten wir dies so um. Fragen?

Es gab nie Fragen.

Die 30 wichtigsten Entscheider der deutschen Bekleidungsindustrie sassen schweigend und nickend da wie Kleinkinder, die sich in die Hose gemacht hatten und jeder hoffte, dass er zuletzt stank …

Ich habe vier solcher Meetings erlebt, eines war lehrreicher als das andere. Klaus Steilmann war einer meiner Mentoren, ich konnte ihn alles fragen, manches beantwortete er nur mit einem vielsagenden Lächeln. So auch meine Frage, warum er die Teilnehmer so lange unstrukturiert und sinnlos labern lässt.

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Heute weiss ich warum.

Diskutieren und Meetings sind der Goldstandard für das Scheitern jedes Projektes, jeder Sache, jeder Aufgabe. Aber man stellt die Erfolglosen, Dummen, Geltungsbedürftigen und Neurotischen damit hervorragend ruhig – und bloss. Sie verblasen ihre Energie in diesen in allen Fällen überflüssigen Diskussionen und haben danach keine Energie mehr grossen Schaden anzurichten.

Bei Steilmann gab es zu dieser Zeit nur wenig und flache Hierarchie. Er ging durch die Produktion, er wusste was los ist.

Er sagte einmal zu mir:

Diskutieren ist die Kunst der Manager. Zuhören ist die Kunst der Unternehmer. Hören Sie zu.

Ein Satz, den ich bis heute nicht vergessen habe.

Ein Satz, den ich um einen Satz ergänzt habe:

Zuhören führt zum Handeln.

Eine Erkenntnis, die gerade und ganz besonders auch für GRENZENLOS LEBEN gilt. GRENZENLOS LEBEN ist ein Handlungskonzept, da gibt es nichts zu diskutieren.

Gar nichts!

Wenn Du mit FEEL Deinem Alltag begegnest, bist Du in einem kontinuierlichen Prozess.

Du findest eine Grenze. Da gibt es nichts zu diskutieren. Für Dich ist es eine Grenze. Das hast Du so entschieden.

Punkt.

Du entdeckst und erfährst die Grenze. Auch hierbei gibt es nichts zu diskutieren. Es ist Dein Entdecken und Erfahren. Da kann und darf niemand anderes etwas dazu sagen.

Punkt.

Du entfernst eine Grenze. Mit Deinen Möglichkeiten und Wegen, die Dir gegeben und zugänglich sind. Auch dieser Schritt verschliesst sich jeder Diskussion, da die Entfernung allein aus Dir heraus entschieden wird und erfolgt.

Punkt.

Du lässt die Grenze los. DU. Niemand anders. Loslassen ist keine Gruppenerfahrung. Loslassen ist eine zutiefst aus Deinem Inneren erwachsende Entscheidung, über die sich jede Diskussion verbietet.

Punkt.

Jetzt hast Du sicher verstanden, warum Diskutieren und GRENZENLOS LEBEN sich komplett ausschliessen.

Natürlich kannst Du Dich mit jedem Menschen nett und freundlich über Gott und die Welt austauschen. Natürlich kannst Du Dir andere Meinungen anhören. Natürlich kannst Du auch an Diskussionen teilnehmen und Dich austauschen. Aber keine Diskussion führt Dich zu GRENZENLOS LEBEN.

GRENZENLOS LEBEN ist DEINE ureigenste Entscheidung, die sich jeder Diskussion verschliesst. Wenn Du dies verstehst, erkennst Du jeden Tag aufs Neue:

The best is yet to come!

Übrigens – wenn Du auf Dich selber hörst, brauchst Du nicht auf andere hören …

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